ginamuenstermann
Heilen heisst ganzwerden
Wenn ich von Selbstheilung spreche meine ich damit nichts Esoterisches sondern den Zustand, in dem der Körper fähig ist, dorthin zu fokussieren, wo etwas «nicht mehr ganz» ist. Dieser Zustand nennt sich Ruhe.
In unserem Körper schwirren unzählige unsichtbare Verletzungen, stille Entzündungen und verdrängte Traumata herum. Dabei ist es wichtig zu verstehen: Nur weil sie nicht unmittelbar präsent sind, hat das Körpersystem sie nicht vergessen, sondern gewissenhaft gesammelt und weggesperrt.
Hat also jemand traumatische Situationen erlebt, schützt unser System sowohl «das kleine Kind» in uns als auch den Erwachsenen, indem es die Emotion bzw. den Persönlichkeitsanteil schützend ausgrenzt, abspaltet und einfriert. Diese weggesperrten Traumata machen sich irgendwann über chronische Symptome im Körper bemerkbar.
Die Symptome zeigen sich beispielsweise in einer latenten Müdigkeit, Nackenverspannungen, Rückenschmerzen, Schlafproblemen, Verdauungsbeschwerden, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Migräne etc. Akute Schmerzen kommen und gehen. Immer wieder. Und eines Tages lernen wir, mit ihnen zu leben. «Das muss das Alter sein», kriege ich oft zu hören. Stimmt. Je älter wir werden, desto mehr kleine und grössere Verletzungen haben wir erlitten und scheinbar überwunden.
Das Gute ist, dass wir etwas dagegen tun können. Einfach mal den Körper fragen, wo die Blockaden sind und den Ursprung sensibilisieren. Danach das System in den Ruhezustand bringen, resetten und rekalibrieren. So wie man einen Computer herunterfährt und neu aufstartet. Denn erst in der Ruhe ist das Körpersystem fähig, Selbstheilungsprozesse in Gang zu bringen. Das klappt nicht von heute auf morgen. Der Weg dorthin beginnt mit einem ersten Schritt.
Wie lange willst du die lästigen aber alltäglich gewordenen Symptome noch akzeptieren? Überleg es dir. Dann mach Schluss und drück den Knopf.
©Bild: Bekir Dönmez